Tiefenhirnstimulation
Ein chirurgisches Verfahren, das elektrische Impulse ins Gehirn sendet, um Bewegungsstörungen zu lindern.
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Tiefenhirnstimulation: Ein innovativer Ansatz zur Behandlung von Bewegungsstörungen

Die Tiefenhirnstimulation (THS) hat sich als effektive Behandlungsoption für verschiedene neurologische Erkrankungen, insbesondere für Bewegungsstörungen wie Parkinson, Dystonie und essentiellem Tremor, etabliert. Diese innovative Methode hat das Potenzial, die Lebensqualität von Patienten erheblich zu verbessern.

Was ist Tiefenhirnstimulation?

Die Tiefenhirnstimulation ist ein neuromodulatorisches Verfahren, bei dem Elektroden in spezifische Bereiche des Gehirns implantiert werden. Diese Elektroden geben elektrische Impulse ab, die das abnormale neuronale Verhalten im Gehirn regulieren und so die Symptome von Bewegungsstörungen lindern können. Die Implantation erfolgt in der Regel bei Patienten, deren Symptome trotz medikamentöser Therapie nicht ausreichend kontrolliert werden können.

Anwendungsgebiete der Tiefenhirnstimulation

Die THS wird hauptsächlich zur Behandlung folgender Erkrankungen eingesetzt:

  1. Parkinson: Die THS kann die motorischen Symptome wie Tremor, Rigor und Bradykinesie signifikant reduzieren und die Lebensqualität der Patienten verbessern.
  2. Dystonie: Patienten mit fokalen oder generalisierten Dystonien können von der THS profitieren, da sie helfen kann, die Muskelspannung und unwillkürlichen Bewegungen zu verringern.
  3. Essentieller Tremor: Diese häufige Bewegungsstörung kann ebenfalls durch die THS behandelt werden, um das Zittern zu reduzieren.
  4. Zwangsstörungen und Depressionen: In bestimmten Fällen wird die THS auch zur Behandlung von psychischen Erkrankungen eingesetzt, wenn andere Therapien versagen.

Der Ablauf der Tiefenhirnstimulation

Der Prozess der Tiefenhirnstimulation umfasst mehrere Schritte:

  1. Voruntersuchung: Eine gründliche neurologische Untersuchung, Bildgebung (wie MRT oder CT) und psychologische Evaluierung sind erforderlich, um die Eignung des Patienten für das Verfahren zu bestimmen.
  2. Implantation der Elektroden: Der chirurgische Eingriff erfolgt in der Regel unter lokaler Anästhesie oder in einem speziellen Narkoseverfahren. Elektroden werden präzise in bestimmte Bereiche des Gehirns eingesetzt, oft in den subthalamischen Kern oder den globus pallidus internus.
  3. Implantation des Neurostimulators: Der Neurostimulator, eine Art Schrittmacher für das Gehirn, wird in der Regel unter der Haut in der Brust oder im Bauchbereich platziert. Dieser ist über Kabel mit den Elektroden im Gehirn verbunden.
  4. Programmierung: Nach der Operation wird der Neurostimulator programmiert, um die richtigen Stimulationsparameter zu bestimmen, die am besten auf die Symptome des Patienten abgestimmt sind.
  5. Nachsorge: Regelmäßige Nachsorgetermine sind wichtig, um die Stimulationsparameter anzupassen und die Wirksamkeit der Behandlung zu überwachen.

Vorteile der Tiefenhirnstimulation

Die THS bietet mehrere Vorteile:

  • Symptomlinderung: Viele Patienten erfahren eine signifikante Verbesserung ihrer motorischen Symptome, was zu einem aktiveren und erfüllteren Leben führt.
  • Reduktion der Medikation: In vielen Fällen kann die THS dazu führen, dass die Dosis der benötigten Medikamente reduziert werden kann, was Nebenwirkungen minimiert.
  • Individuelle Anpassung: Die Stimulationsparameter können an die Bedürfnisse des Patienten angepasst werden, was eine personalisierte Therapie ermöglicht.

Herausforderungen und Risiken

Trotz der Vorteile gibt es auch Herausforderungen und Risiken:

  • Chirurgische Risiken: Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es Risiken wie Infektionen, Blutungen oder Komplikationen durch die Anästhesie.
  • Neuropsychologische Effekte: In einigen Fällen können Patienten Veränderungen in der Stimmung, Kognition oder im Verhalten erfahren, die in der Regel überwacht und behandelt werden müssen.
  • Technische Probleme: Es kann zu technischen Komplikationen kommen, wie z.B. einer Fehlfunktion des Neurostimulators oder der Elektroden.

Fazit

Die Tiefenhirnstimulation zur Behandlung von Bewegungsstörungen hilft vielen Patienten, ihre Lebensqualität zu verbessern. Durch die präzise Regulation der neuronalen Aktivität im Gehirn können Symptome effektiv kontrolliert werden, insbesondere wenn andere Therapien nicht ausreichen. Eine gründliche Voruntersuchung und Nachsorge ist entscheidend, um die besten Ergebnisse zu erzielen und potenzielle Risiken zu minimieren. Angesichts der Komplexität des Verfahrens ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Patienten, Neurologen und Chirurgen unerlässlich, um eine optimale Behandlung zu gewährleisten.

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